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Tagung 2015

Am 19. Juni 2015 veranstaltete das Institut für Rundfunkrecht unter Leitung von Professor Dr. Karl-Nikolaus Peifer gemeinsam mit dem Institut für Rundfunkökonomie seine Tagung in der Aula 2 der Universität zu Köln zum Thema

"Media Bias im Internet - Tendenzfreiheit und Vielfalt von Medien(inhalten)".

Tendenzfreiheit und Vielfalt der Medien sind hohe Schutzgüter in einer demokratischen Gesellschaft. Gefährdungen dieser Schutzgüter werden in Theorie und Praxis unter dem Begriff „Media Bias“ studiert und diskutiert. Neben unbeabsichtigten fehlerhaften Darstellungen von Informationen bedrohen insbesondere systematische und gezielte Manipulationen von Medieninhalten dieses Schutzgut. Ausmaß und Richtung von Media Bias sind für Rezipienten in einer modernen Medienwelt kaum abschätzbar. Media Bias beeinflussen nicht nur das Kaufverhalten und die politische Einstellung, sondern auch die Lebensweise und Wahrnehmung von Rezipienten. Die Institute widmeten sich in der gemeinsamen Tagung 2015 diesem aktuellen Spannungsfeld. Neben technischen und empirischen Aspekten wurden rechtliche, volkswirtschaftliche und journalistische Implikationen von Media Bias beleuchtet. In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde ein Regulierungsbedarf unter Praktikern erörtert.

Den Programm-Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.

Einen ausführlichen Tagungsbericht mit Bildern finden Sie hier.

Die Tagungsbeiträge erscheinen in Kürze im Tagungsband 112 der Schriftenreihe des Instituts für Rundfunkrecht im Verlag C.H. Beck.

Die Referenten im Überblick

Professor Roland Bornemann

Roland Bornemann, geboren 1955 in Hagen/Westf., ist seit 1989 im Bereich Recht der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) in München tätig, den er seit 1991 leitet. Er studierte an den Universitäten Regensburg und Würzburg sowie an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und legte beide juristische Staatsexamina in Würzburg ab. 1983 trat er als Regierungsrat z. A. in den bayerischen Staatsdienst ein. Nach einer Abordnung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Bundesverwaltungsgericht wurde er als Abteilungsleiter an das Landratsamt Fürstenfeldbruck versetzt. Bis zu seinem Wechsel zur BLM war er nebenberuflich als Referendararbeitsgemeinschaftsleiter und als Lehrbeauftragter an der Bayerischen Beamtenfachhochschule tätig. Seit 2002 lehrt er Medienstrafrecht und Medienordnungswidrigkeitenrecht im Weiterbildungsstudiengang Medienrecht in Mainz. 2011 wurde er auf Vorschlag der Fakultät Rechts- und Wirtschaftswissenschaften vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten zum Honorarprofessor an der Universität Mainz ernannt.

Roland Bornemann ist Mitherausgeber der Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht und Autor oder Mitautor mehrerer wissenschaftlicher Werke sowie zahlreicher Beiträge in Fachzeitschriften.

Professor Dr. Gabriele Siegert

Prof. Dr. Gabriele Siegert ist Professorin für Publizistikwissenschaft mit Schwerpunkt Medienökonomie und Leiterin der Abteilung Medienökonomie & Management am IPMZ-Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich. Sie studierte an der Universität Augsburg Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und promovierte mit einer Arbeit zur Rolle der Mediaforschung im Medienwettbewerb. Danach lehrte und forschte sie als Universitätsassistentin am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg und habilitierte sich dort 2001 mit einer Studie zu Medienmarken. 1999 und 2000 war sie als Vertretungsprofessorin an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität Jena und am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der HMT Hannover tätig, bevor sie 2001 nach Zürich wechselte. Sie ist Mitglied der Eidgenössischen Medienkommission EMEK und Präsidentin der Stiftung für wissenschaftliche Forschung an der Universität Zürich, außerdem Mitglied in wisssenschaftlichen Beiräten sowie in Editorial Boards. Forschungs- und Lehrschwerpunkte: Medienökonomie, Medienmarken und Medienmarketing, Werbung, Medien- und Publikumsforschung.

Professor Dr. Volker Lilienthal

Volker Lilienthal ist seit 2009 Professor für Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg und Inhaber der Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur für Praxis des Qualitätsjournalismus. Zuvor war er er 20 Jahre lang Medien-Fachredakteur bei epd medien in Frankfurt a.M. Für seine Enthüllung der ARD-Schleichwerbeaffäre 2005 („Marienhof“) wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Nach dem Studium der Diplom-Journalistik an der Universität Dortmund (heute: TU Dortmund) hatte Lilienthal 1987 an der Universität-GH Siegen in Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft promoviert. Das Thema seiner Dissertation war „Literaturkritik als politische Lektüre“.

In seiner neuen Rolle als Hochschullehrer liegen seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte in der Sicherung journalistischer Qualität, im Recherchehandwerk und im Digitalen Journalismus. 2014 erschien hierzu seine von der Landesanstalt für Medien NRW geförderte Studie „Digitaler Journalismus. Dynamik – Teilhabe – Technik“ (Vistas, Leipzig; zusammen mit Stephan Weichert u.a.). Außerdem veröffentlichte er zuletzt „Qualität im Gesundheitsjournalismus“ (Springer VS, Wiesbaden) und „Recherchieren“ (UVK, Konstanz).

Lilienthal ist Mitglied der Jury des Otto-Brenner-Preises für kritischen Journalismus. Er arbeitet in Hamburg und lebt mit seiner Familie in Berlin.

Marc Egger

Marc Egger studierte Wirtschaftsinformatik an der Universität zu Köln und promoviert am Seminar für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement im Bereich Textanalyse und Opinion Mining. Während des Studiums arbeitete er u.a. in Projekten für die deutsche Forschungsgesellschaft im Bereich kombinatorischer Optimierung, sowie für das Institut für 4D-Technologien und Data Spaces der Fachhochschule Nordwestschweiz. Er war CTO des MIT Spin-offs Galaxy Advisors in Cambridge Massachusetts und ist seit 2011 geschäftsführender Gesellschafter von Insius, einer Firma die Softwareprodukte zur automatisierten Textanalyse - insbesondere zum Einsatz in der passiven Marktforschung entwickelt.

PD Dr. Simon Hegelich

PD Dr. Simon Hegelich ist Geschäftsführer des Forschungskollegs "Zukunft menschlich gestalten" (FoKoS) der Universität Siegen. Zu seinen Forschungsfeldern zählen Political Data Science, Haushaltstheorie und Politikfeldanalyse. Simon Hegelich hat u. a. in den Zeitschriften "Policy Studies Journal", "German Politics" und "der moderne staat" veröffentlicht.

Dr. Christian Baden

Christian Baden ist Marie Curie Fellow am Department für Kommunikation und Journalismus der Hebräischen Universität Jerusalem. Seine Forschung befasst sich mit der Deutungskonstruktion der Massenmedien, und dort insbesondere mit deren dynamischer Veränderlichkeit und der Emergenz konsensueller oder kontroverser politischer Deutungen aufgrund der kollaborativen Gestaltung von Medieninhalten durch eine Vielzahl von Sprechern, Mediatoren, Regulatoren und anderen Einflüssen. Zurzeit erforscht er die Dynamik medial verbreiteter Deutungen in der Kriegs- und Konfliktberichterstattung – und dort insbesondere die Resonanz propagandistischer Interpretationen in der öffentlichen Debatte.

Christian Baden ist Mitglied des europäischen Forscherverbunds INFOCORE (www.infocore.eu), welcher sich mit den konstruktiven und destruktiven Rollen der Medien in gewaltsamen Konflikten befasst. Er koordiniert dort die methodologische Umsetzung des komparativen Forschungsprogramms auf Grundlage automatisierter Verfahren der Medieninhaltsanalyse. Er ist Mitausrichter der jährlichen ICA-Preconference zur sozialen und semantischen Netzwerkanalyse und –methodik, und Autor mehrerer Beiträge zur computergestützten Erfassung semantischer Medieninhalte (Frames).

Christian Baden forschte und lehrte bis 2014 an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität. Seine Dissertationsschrift zur medialen Vermittlung komplexer politischer Deutungen verfasste er an der Universität von Amsterdam, nach einem Studium der Kommunikations-, Politik- und Wirtschaftswissenschaft an der London School of Economics sowie der Universität Leipzig.

PD Dr. Jan Eichelberger, LL.M. oec.

PD Dr. Jan Eichelberger, LL.M. oec. studierte, promovierte und habilitierte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nach seinem Referendariat nahm er 2006 seine Tätigkeit in einer auf den Gewerblichen Rechtsschutz und das Urheberrecht spezialisierten Berliner Anwaltssozietät auf. Seit 2014 ist Dr. Jan Eichelberger als Privatdozent an der Friedrich-Schiller-Universität Jena tätig und übernimmt derzeit die Vertretung des Lehrstuhls am Institut für deutsches und ausländisches Zivilprozessrecht (Abt. 1) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in den Forschungsschwerpunkten: Haftungs- und Schadensrecht, Recht des Geistigen Eigentums, IT-Recht und Recht der Neuen Medien, Kapitalmarktrecht, Medizinrecht und Privatversicherungsrecht.

Diskutanten der Podiumsdiskussion im Überblick

Dr. Carsten Brosda

Dr. Carsten Brosda ist Bevollmächtigter des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg für Medien. Zuvor hat er als Leiter der Abteilung Kommunikation des SPD-Parteivorstands und als stellvertretender Leiter des Leitungs- und Planungsstabes im Bundesministerium für Arbeit und Soziales gearbeitet. Er hat Journalistik und Politik an der Universität Dortmund studiert und zum Thema „Diskursiver Journalismus“ promoviert.

Doris Brocker

Doris Brocker studierte Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln und legte die Zweite Juristische Staatsprüfung 1985 ab. Nach verschiedenen Tätigkeiten außerhalb des Medienbereichs ist sie seit Juli 1992 bei der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (vormals Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen) tätig, zunächst als Rechtsreferentin, später als Bereichsleiterin Recht. Seit 1999 nimmt sie die Funktion der Justiziarin wahr und ist seit Mai 2012 stellvertretende Direktorin. Sie ist Mitautorin in dem von Prof. Dr. Rolf Schwartmann herausgegebenen Praxishandbuch Medien, IT- und Urheberrecht und dem von Prof. Dr. Rolf Schwartmann und Prof. Dr. Stefan Sporn herausgegebenen Kommentar zum Landesmediengesetz Nordrhein-Westfalen.

Susanne Spiekermann, LL.M.

Susanne Spiekermann ist seit Oktober 2014 Geschäftsführerin der GVK. Zuvor war sie seit 2009 Referentin in der GVK-Geschäftsstelle und seit 2011 stellvertretende Leiterin. Susanne Spiekermann ist Volljuristin und hat den Masterstudiengang "Medienrecht" am Mainzer Medieninstitut absolviert.

 

 

 

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